Volkswagen Up! Handbücher

Volkswagen Up! Reparaturanleitung :: Reifen mit Notlaufeigenschaft PAX

Reifen mit Notlaufeigenschaft PAX, Reifenbefüllung

Bei der Reifenbefüllung sind folgende Punkte besonders zu beachten:

-  Nach der Montage der Reifen mit eingesetztem Ventileinsatz mit Luft befüllen. Bei 1 bar prüfen, ob beide Wülste sich richtig setzen.

-  Setzt sich einer der Wülste nicht richtig, die Luft nicht aus dem Reifen ablassen, sondern die Montagerolle auf den betroffenen Wulst setzen und unter Drehung leicht andrücken. Der Wulst setzt sich dann von selbst.

-  Dann weiter befüllen, bis der für das Fahrzeug empfohlene Reifenfülldruck erreicht ist. Wie bei herkömmlichen Reifen kann auch Reifenfüllgas verwendet werden.

 
Hinweis

Von einer kurzzeitigen Überhöhung des Reifenfülldruckes auf 3,5 bar, wie es bei herkömmlichen Reifen üblich ist, ist grundsätzlich abzusehen.

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Reifen mit Notlaufeigenschaft PAX, Fahrwerksvermessung und -einstellung

Die Einstellung des Fahrwerks erfolgt bei Fahrzeugen mit Rädern mit Notlaufeigenschaft (PAX) in der gleichen Art und Weise wie bei Fahrzeugen die mit herkömmlichen Reifen ausgerüstet sind.

In der Regel können für Räder mit Notlaufeigenschaft (PAX) die Messköpfe und deren Befestigung verwendet werden, die auch für herkömmliche Reifen mit Felgenschutzleiste geeignet sind. (Auflagen an der Innenseite, Befestigung im Reifenprofil).

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Reifen mit Notlaufeigenschaft PAX, Reparatur am Reifen

Allgemeine Hinweise

Eine generelle Erneuerung des Reifens nach einer Panne und eventueller Weiterfahrt mit drucklosem Reifen ist nicht notwendig.

 
Hinweis

Der betroffene Reifen ist zu demontieren und durch geschultes Fachpersonal auf Schäden zu überprüfen. Montagearbeiten und Schadensdiagnose des betroffenen Reifens hat durch geschultes Fachpersonal zu erfolgen.

Zur Begutachtung des Reifens mit Notlaufeigenschaft (PAX) nach einer Panne ist wie folgt vorzugehen:

-  Zunächst einmal muss das restliche Gel, soweit es geht, aus dem Reifen entfernt werden. Dazu ist die glatte Seite des Spachtels geeignet.

-  Danach ist der Reifen und der Stützring mit Wasser und einem Lappen zu reinigen. um noch vorhandene Reste des Gels zu entfernen.

-  Nach dem Trennen von Reifen und Stützring sind diese beiden Komponenten (PAX) entsprechend der nachfolgend beschriebenen Kriterien zu beurteilen.

Weitere Hinweise:

-  Bei einer erneuten Montage ist darauf zu achten, dass der verwendete Stützring zur Reifen- und Felgendimensionen passt.

-  Wie bei herkömmlichen Rad-Reifensystemen muss auch die Felge vor der Montage überprüft werden.

-  Eine schadhafte Felge ist durch ein Neuteil zu ersetzen.

Reifen mit Notlaufeigenschaft PAX, Begutachtung

Bei der Überprüfung des Reifens ist besonders auf folgende Kriterien zu achten:

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Reifenlagerung

Lagerraum

Der Lagerraum für Reifen muss:

sein.

 
ACHTUNG!

Reifen dürfen während der Lagerung auf keinen Fall mit Kraftstoff, Öl, Fett oder Chemikalien in Berührung kommen. Das Reifenmaterial wird sonst durch chemische Vorgänge, die nicht immer sichtbar sind, beschädigt.

Dadurch kann es im Fahrbetrieb zu einer lebensgefährlichen Situation kommen.

Eine Beschädigung am Reifen tritt allerdings nur bei längerer Einwirkung der Chemikalie auf. Wenn beim Tanken ein paar Tropfen Benzin auf den Reifen gelangen, ist das unbedenklich.

Lagerung der Reifen

Kompletträder

Räder mit montierten Reifen können flach liegend übereinander gestapelt gelagert werden. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, das die Räder sauber und trocken sind. Der Luftdruck sollte auf maximal 3 bar erhöht werden.

Reifen ohne Räder

Reifen ohne Rad am besten senkrecht stehend lagern. Wenn die Reifen über einen längeren Zeitraum übereinanderliegen, werden diese stark zusammengedrückt. Dadurch wird die Montage erschwert, weil sich die Reifen nicht an die Felgenschulter anlegen. Bei der senkrechten Lagerung wird empfohlen, die Reifen alle 14 Tage zu drehen, um eine stärkere Abplattung zu vermeiden.

Reinforced/Extra Load (XL) Reifen

Die Bezeichnung "Reinforced" wird seit einiger Zeit bei einigen Reifenherstellern durch die Bezeichnung "Extra Load" ersetzt. Im außereuropäischen Ausland ist diese Bezeichnung schon seit längerem üblich. Aus technischer Sicht gibt es keinen Unterschied.

Einige Reifenhersteller benutzen auch die Bezeichnung "XL" für Extra Load Reifen.

Reifen mit der Bezeichnung "Reinforced" bzw. "Extra Load (XL)" sind gleichwertig.

V-Winterreifen mit der Kennzeichnung XL haben eine höhere Tragfähigkeit gegenüber V-Winterreifen ohne diese Kennzeichnung.

Mit XL V-Winterreifen ist eine höhere Geschwindigkeit möglich, aber nicht mit jedem Fahrzeug ist damit die Höchstgeschwindigkeit des V-Reifens bis 240 km/h zulässig.

Auch für diese Reifen gelten die gleichen Bedingungen wie für V-Winterreifen ohne besondere Kennzeichnung!

Winterreifen

M+S-Symbol

Bei einem "M-und-S-Reifen" sind Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder Bauart so ausgelegt, dass die Fahreigenschaften bei Schnee gegenüber einem normalen Reifen verbessert werden - vor allem beim Anfahren oder bei der Stabilisierung der Fahrzeugbewegung.

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Schneeflocken-Symbol

Das Symbol "Schneeflocke" kennzeichnet Winterreifen entsprechend dem Industriestandard, der auf der amerikanischen Definition von Winterreifen basiert. Diese Reifen sind auf Schnee, vereisten Straßen und im Allgemeinen bei tiefen Temperaturen außerordentlich leistungsfähig hinsichtlich Sicherheit und Kontrolle.

M+S Kennzeichnung bei 4x4/SUV-Reifen

Einige Fahrzeuge sind mit Reifen ausgestattet, die auf der Außenseite das Symbol "M+S" tragen. Der Grund hierfür ist, dass diese Fahrzeugkategorie zuerst in Nordamerika angeboten wurde, wo Ganzjahresreifen mit der Kennzeichnung "M+S" üblich sind. Die Kennzeichnung "M+S" wird in einer EU-Richtlinie offiziell mit folgendem Wortlaut definiert: "Ein Reifen, bei dem Reifenprofil und -struktur so ausgelegt sind, dass sie im Schnee leistungsfähiger sind als normale Reifen". Die Leistung der mit "M+S" gekennzeichneten Reifen wird demzufolge weder definiert noch gemessen. Die Schnee-Performance von Winterreifen ist in Nordamerika mit dem sogenannten "Schneeflocken-Symbol" (Snowflake-on-the-Mountain-Symbol) spezifiziert. Nur Reifen, die diese Anforderungen erfüllen oder überschreiten, dürfen das "Schneeflocken-Symbol" (Snowflake-on-the-Mountain-Symbol) tragen.

Einsatz von Winterreifen

Seit dem 01.05.2006 ist eine Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) in Kraft getreten, wonach folgende Ergänzung aufgenommen wurde: "Bei Kraftfahrzeugen ist die Ausrüstung an die Wetterverhältnisse anzupassen. Hierzu gehören insbesondere eine geeignete Bereifung und Frostschutzmittel in der Scheibenwaschanlage."

Bitte weisen Sie die Kunden darauf hin, dass sie seit dem 1. Mai 2006 gesetzlich verpflichtet sind, die Ausrüstung Ihres Fahrzeugs, insbesondere die Bereifung, an winterliche Wetterverhältnisse anzupassen.

Für den Winterbetrieb empfehlen wir, das Fahrzeug mit den in den Tabellen zur Gutachterlichen Stellungnahme empfohlenen Winterreifen-Größen auszurüsten.

Grundsätzlich gilt:

Alle in den Fahrzeugpapieren aufgeführten Reifengrößen können auch als Winterreifen gefahren werden!

Durch die Verwendung von Winterreifen und den damit eventuell veränderten Dimensionen von Rad und Reifen werden die Fahreigenschaften beeinflusst. Darum ist beim Fahren mit Winterreifen die Geschwindigkeit an die geänderten Fahreigenschaften und an die jeweiligen Straßenzustände anzupassen.

Um bestmögliche Fahreigenschaften zu erhalten, müssen Winterreifen auf allen Rädern gefahren werden.

Wenn bei der Montage der Winterreifen ein Fahrzeug nachträglich mit anderen als den werkseitig montierten Felgen ausgerüstet wird, müssen Sie Folgendes beachten:

Erklärungen zu den Kalottenformen

Grundsätzlich gibt es zwei Kalottenformen, die kugelförmige und die kegelige Kalotte.

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Die kugelförmige Kalotte ist die gekrümmte Fläche eines Kugelabschnittes -Pfeil A-. Diese Form der Kalotte wird für die originalen Felgen verwendet.

Die kegelige Kalotte ist die gerade Fläche eines Kegelabschnittes -Pfeil B-. Diese Form der Kalotte wird teilweise für Felgen aus dem Zubehörhandel verwendet.

  1. Radschraube mit kugelförmiger Kalotte
  2. Radschraube mit kegeliger Kalotte

Fahrzeuge mit Reifendruckkontrolle

Bei Fahrzeugen mit Reifendruckkontrolle muss nach dem Wechsel von Sommer- auf Winterreifen bzw. von Winter- auf Sommerreifen der Reifenfülldruck neu gespeichert bzw. angepasst werden → Betriebsanleitung des jeweiligen Modells.

Zulassungsbestimmungen in der Bundesrepublik Deutschland

Nur beim Verwenden von Winterreifen ist es zulässig, dass die vom Fahrzeug erreichbare Höchstgeschwindigkeit oberhalb der durch das Geschwindigkeitssymbol angegebenen Höchstgeschwindigkeit der Winterreifen liegt.

In diesem Fall muss ein Hinweisschild mit folgendem Inhalt angebracht werden:

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Achtung Winterreifen!

Zulässige Höchstgeschwindigkeit...km/h

 
Hinweis

Dieses Hinweisschild muss sich im Blickfeld des Fahrers befinden!

Winterreifen mit Geschwindigkeitssymbol V

Die Reifenindustrie liefert auch Winterreifen in V-Ausführung. Aber nur unter bestimmten Bedingungen sind diese Reifen bis zur zulässigen Höchstgeschwindigkeit vmax = 240 km/h einsetzbar.

Fahrzeuge mit V-Reifen:

Fahrzeuge, die laut Fahrzeugbrief V-Reifen benötigen, können Winterreifen in V-Ausführung ohne Einschränkung bis zu einer Geschwindigkeit "v"max = 240 km/h fahren.

Fahrzeuge mit W-, Y- oder ZR-Reifen:

Fahrzeuge, die laut Fahrzeugbrief W-, Y- oder ZR-Reifen benötigen, dürfen mit V-Winterreifen unter bestimmten Bedingungen nicht "v"max = 240 km/h fahren.

Warum?

V-Sommer- und V-Winterreifen ohne besondere Kennzeichnung haben nur bis zu einer Geschwindigkeit bis 210 km/h 100 % ihrer durch den Loadindex (Lastindex "LI") angegebenen maximalen Tragkraft.

Geschwindigkeiten über 210 km/h sind mit V-Winterreifen nur dann möglich, wenn die maximale Tragkraft der Reifen nicht überschritten wird. Die Tragkraft der Reifen nimmt um so weiter ab, je höher die Geschwindigkeit ist.

Die maximal zulässigen Achslasten und die erreichbare Höchstgeschwindigkeit einiger Fahrzeuge sind so hoch, dass die Tragkraft der V-Reifen nicht für Geschwindigkeiten bis 240 km/h ausreicht.

Beispiel: Reifen 205/55 R 16 91V

Der Loadindex (LI) 91 bescheinigt diesem Reifen eine Tragkraft von 615 kg pro Reifen bis 210 km/h.

Bei 240 km/h kann dieser Reifen nur noch 560 kg tragen; also darf die Achslast nur maximal 1120 kg betragen.

Das Fahrzeug hat eine zulässige Achslast von 1150 kg und eine erreichbare Höchstgeschwindigkeit von 232 km/h. Dieses Fahrzeug darf mit V-Winterreifen maximal 230 km/h fahren.

Dies gilt für alle V-Winterreifen, die keine besondere Kennzeichnung haben.

Winterreifen mit der Bezeichnung Extra Load XL

Zulassungsbestimmungen in der Bundesrepublik Deutschland

Nur beim Verwenden von Winterreifen ist es zulässig, dass die vom Fahrzeug erreichbare Höchstgeschwindigkeit oberhalb der durch das Geschwindigkeitssymbol angegebenen Höchstgeschwindigkeit der Winterreifen liegt.

In diesem Fall muss im Sichtbereich des Fahrers ein Hinweisschild mit folgendem Inhalt angebracht werden:

Achtung Winterreifen!

Zulässige Höchstgeschwindigkeit...km/h

Rollwiderstandoptimierte Reifen

Die Verformung des Reifens beim Abrollen verursacht einen Energieverlust, der sich als Rollwiderstand bemerkbar macht.

Bei rollwiderstandoptimierten Reifen werden die Verformungen durch konstruktive Maßnahmen deutlich abgesenkt und verlustarme Laufflächenmischungen eingesetzt.

Die vom Hersteller freigegebenen Reifen sind rollwiderstandoptimiert und gleichzeitig in allen anderen sicherheits- und kundenrelevanten Eigenschaften auf dem aktuellen Stand der Technik.

Die entsprechenden empfohlenen Reifenfabrikate sind in folgendem Kapitel zusammengefasst → Ratgeber Räder, Reifen;

Reifenalterung

Beispiel einer DOT-Nummer bis 31.12.1999


In diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 50. Woche 1999.

Beispiel einer DOT-Nummer ab 01.01.2000


In diesem Beispiel ist das Produktionsdatum die 01. Woche 2000.

Empfehlung

Fahrzeuge mit Frontantrieb:

Fahrzeuge mit Allradantrieb:

Reifen ersetzen

Die Reifen sind in jedem Fall zu ersetzen, wenn:

Reifen mit Anfahrwulst

Die Reifenindustrie produziert für Leichtmetallräder Reifen mit Anfahrwulst (Anfahrschutz). Die Anfahrwulst soll verhindern, dass die Leichtmetallräder durch Bordsteinkantenberührung beschädigt werden.

Die Kombination von Reifen mit Anfahrwulst, Stahlfelgen und einer Radvollblende kann zum Verlust der Radvollblende während der Fahrt führen. Die Blende löst sich von ihrem Festsitz infolge der Walkarbeit des Reifens.

 
ACHTUNG!

Es muss bei der Montage von Reifen auf Stahlfelgen unbedingt darauf geachtet werden, dass nur Reifen ohne Anfahrschutz auf Stahlfelgen montiert werden.

Die Abbildung zeigt die nicht zulässige Kombination von Stahlfelge, Radvollblende und einem Reifen mit Anfahrwulst.

  1. Anfahrwulst
  2. Felgenhorn einer Stahlfelge
  3. Radvollblende
 
ACHTUNG!

Diese Kombination darf nicht montiert werden!

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Reifengrößen an Fahrzeugen mit Allradantrieb

An Fahrzeugen mit Allradantrieb sollten folgende Punkte beachtet werden:

Ansteigende Temperatur bei zu gringem Reifenfülldruck

Das Diagramm zeigt das Temperaturverhalten eines Reifens bei einer Geschwindigkeit von 180 km/h.

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Reifen mit Notlaufeigenschaft SST (Self Supporting Tyre)

Reifen mit Notlaufeigenschaft, Allgemeines Reifen mit Notlaufeigenschaften haben gegenüber Normalreifen eine verstärkte Seitenwand. Diese verringert bei Druckverlust die Walkarbeit der Seitenwand ...

Informationen zu Felgen

Aufbau - Felge Felgenhorn Anschlag für die seitliche Reifenwulst Hump (H2) auf beiden Felgenschultern verhindert bei starker Kurvenfahrt das Abrutschen des Reifens von der ...

Siehe auch:

Einleitung zum Thema
In diesem Kapitel finden Sie Informationen zu folgenden Themen:⇒ Warn- und Kontrollleuchten  ⇒ Handbremse ⇒ Parken  ⇒ Informationen zu den Bremsen ⇒ Bremsunterstützende Systeme  ⇒ Bremsflüs ...

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